DER BÖSE BLICK – UND DIE FEMME FATALE

Im Blick spiegelt sich das Begehren, die Faszination, die Macht oder die Lust. Der böse Blick verhext die Menschen, die femme fatale, die souverän zurückschaut, lässt den Mann versteinern. Das dritte Auge der Frau bannt den männlichen Blick – von Medusa bis zu Sharon Stone…

Was auffällt, gerät in den Blick: Der Voyeur und die Vulva, die Ikone und der wunde Punkt, die Scham am Strand, Frauen und Fotografie, die Göttliche Garbo und die Schwarze Madonna, Eva und der Apfel, das Auge Gottes und die Dreifaltigkeit, in der sich Lust und Logik, Scham und Sünde, Ästhetik und Theologie, Kunst und Porno in ihren blinden Flecken kreuzen. Eine Dreiecksbeziehung soll daher die unscharfe Welt erklären: Objektiv, subjektiv und kollektiv sind ihre Pole. Bio-logisch, Physio-logisch, Psycho-Logisch…

Rudi Holzbergers journalistisch motivierter Essay ist ein wilder Ritt über die Grenzen der braven Diskurse hinweg. Ironisch-Polemisch-metaphorisch. Die Faszination der Bilder wird zur Lust im Text. Eine schamlose Kritik der voyeuristischen Vernunft…